Warum diese Prinzipien so wichtig sind, wird deutlich, wenn wir sie als Bausteine der Manifestation begreifen. Verdeutlichen wir einmal sie aus einer mystischen Perspektive an dem bekannten Bibelwort:
„Nun aber bleibt uns Glaube, Hoffnung, Liebe – diese drei … Aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“
In diesem Wort sind drei kraftvolle universelle Schöpfungsschlüssel verborgen:
Glaube ist ein Ankommen im Sein. Es ist kein Angekommen-Sein. Wir sind noch nicht ganz da, wo wir hinmöchten. Und doch gibt es eine untrügliche Wahrnehmung des Weges, der zu gehen ist. Wir beginnen, eine Führung in uns zu spüren, die uns rückerinnert durch Träume, Intuitionen und Geistesblitze. Woran? Daran, dass wir mehr sind als nur ein Körper, dass wir mehr sind als nur ein Name. Der Glaube ist wie ein Licht, das unserer Seele und helfenden Wesen ermöglicht, uns aus der Ferne klar zu sehen, mit uns zu gehen und bei uns zu stehen. Unsere Glaubenskraft ist wie die eine Hälfte des Weges, den wir im vollsten Vertrauen gehen. Die andere Hälfte kommt uns das Universum entgegen. Die Tiefe des Glaubens zeigt jeder Umgebung: Hier ist jemand bereit. Hier ist ein Gefäß, durch das Energie fließen kann. Hier ist jemand bereit, eine Flamme zu entzünden, die ein Leben lang brennt.
Glaube, Hoffnung, Liebe
Hoffnung ist das Schöpfen aus dem Sein. Wir geben unseren Gedanken Form und Richtung. Glaube fühlt, Hoffnung denkt, Liebe lenkt. Wir hoffen auf ein bestimmtes Resultat. Gedankenvielfalt bündelt sich zu einem gerichteten Strahl des Schöpfens. Aus Beliebigkeit wird ein klarer Fokus. Das Bewusstsein richtet sich aus zu einem Brennpunkt, der Dinge in Bewegung setzt. Hoffnung ist die entzündende Kraft für den Wandel, der diese Welt am Wachsen hält. Um etwas zur Erscheinung zu bringen, was noch nicht ist, braucht es das Bild des Neuen: die Hoffnung.
Der Glaube ist die Flamme, die Hoffnung ist der Wind, der sie zu einer Riesenfackel werden lässt. Kommt der Atem der Liebe hinzu, wird aus dem Feuer Licht, und es gebiert sich ein neues Universum. Sowohl Glaube als auch Hoffnung sind ein Vorab, erst durch die Liebe fließt der Lebensatem neu. Glaube, Hoffnung und Liebe enthalten das Geheimnis der Manifestation, die Schlüssel der Schöpfung. Wir benennen dieses Geschehen heute mit anderen Worten, doch das Wirken der Weisen bleibt durch die Jahrhunderte gleich. Es ergibt großen Sinn, Jesus einmal als non-dualen Bewusstseinspionier zu sehen, welcher zu seiner Zeit mit seinen Worten versucht hat, dies zu verdeutlichen. Liebe enthält göttlichen Atem und dringt bis in das kleinste Teil, das Christus-Quantum, das Gott-Atom, welche Worte sich auch immer hierfür finden lassen. Entscheidend ist: Dieses Eine Teil ist nicht mehr teilbar. Eins. Nicht-Zwei. Die Essenz des Universums in uns, im Gegenüber, in allem.
Das, was wir glauben, ist aus einem weiteren Grund essenziell für eine neue Art zu schöpfen. Unsere Glaubensmuster kreieren unsere Gedankenfelder. Wir denken täglich zwischen 60 000 und 90 000 Gedanken. Wenn wir sie so kanalisieren wollen, dass sie unserer Vision dienen, dann spielt der Glaube eine entscheidende Rolle. Er beeinflusst unser Denken in hohem Maße. Wir tragen Tausende von Glaubenssätzen in uns, die unsere Realität formen, sie begrenzen oder erweitern, sie einengen oder durchleuchten. Glaubenskraft lädt unsere Gefühle mit Energie auf, genauso wie wir Gebete nur fühlen können. Durch die emotionale Ladung bekommen die Gedanken, die wir kreieren, ihren Schub, sie erfahren Momentum-Kraft. Auch wiederholen wir Gedanken häufig, wenn wir stark an etwas glauben, was wiederum die Manifestation dieser Realität unterstützt.
Heute schon von Herzen gelacht?
Wir müssen uns mit unserem Herzfeuer die Zauberstäbe unserer Kindheit zurückholen und nach Herzenslust imaginieren, kreativ sein, jeden Tag etwas Neues entdecken. Alle kreativen Ressourcen freisetzen. Unsere Imagination ist die größte Ressource, die wir haben. Jeder einzelne Tag ist eine neue Schöpfung. Wie wir diesen Tag erleben, ist extrem von unserem Bewusstsein abhängig. Ich könnte mir vornehmen, jeden Menschen, den ich heute treffe, mindestens einmal zum Lächeln zu bringen. Oder einmal pro Monat meinen Geburtstag mit ganz unterschiedlichen Menschen zu feiern. Oder tausendfach auf meinen Lebenstraum zu antworten, auf ihn zuzugehen, mich freudvoll in seine Richtung zu bewegen, nicht wissend, was dabei herauskommt. Wenn das Herzfeuer groß genug ist, seine Flamme hell genug lodert, dann ist sie ansteckend. Begeisterung steckt an. Warum? Weil Geist enthalten ist! Enthusiasmus steckt an. Warum? Weil jemand von göttlichen Kräften erfüllt ist. Freude ist der Same der Begeisterung. Durchdringende Lebensfreude ist das Signum einer reifen Spiritualität. Eine Erhöhung der Lebensfreude führt automatisch zu mehr Schöpferkraft und heiterer Zuversicht. Die Bewegung ist eine freudvolle. In Beethovens neunter Symphonie heißt es Freude schöner Götterfunken – weil Freude etwas Funkenhaftes hat, ebenso wie sein Begleiter, das herzhafte Lachen.
Lachen ist ein echter »bisoziativer Schocker«: Ein Mann geht über die Straße und fällt hin. Jemand lacht. Nicht einmal aus Schadenfreude. Warum? Weil zwei Wirklichkeitsebenen kollidieren. Wir erwarten, dass er »normal« über die Straße kommt. Das passiert aber nicht und erzeugt einen Bruch in unserer Wahrnehmung, der uns kurz erschüttert. Wir synchronisieren diesen Wirklichkeitsbruch durch Lachen, durch Selbst-Erschütterung. Wir bringen unser Zwerchfell zum Erschüttern, und dann geht es wieder. Jeder Witz arbeitet mit solch überraschenden Wirklichkeitsbrüchen. Und das Lachen, die Synchronisation, folgt unmittelbar. Stell dir einmal vor, du würdest den lieben langen Tag aus überschäumender Lebensfreude lachen. Dann muss das Universum sich dir gegenüber synchronisieren und nicht umgekehrt. Jetzt passieren Überraschungen. Dreh den Spieß einfach mal um …
Die Zukunft – das Schicksal von morgen …
… liegt in unserer Entscheidung verborgen. Wichtig bei den genannten Schöpfungsprinzipien ist: Wir können uns für all diese Kräfte entscheiden. Wir können entscheiden, an etwas zu glauben, wir können entscheiden, auf etwas zu hoffen, wir können entscheiden, unter allen Umständen die Liebe aufrechtzuerhalten. Wir können entscheiden, einer Situation eine humorvolle Perspektive abzugewinnen. Erst recht, wenn wir die Wirkkräfte dieser Qualitäten als Schöpfungsschlüssel verstehen. Sie haben formgebende, realitätsbildende Kraft. All diese Qualitäten transformieren den Körper. Er kann den Unterschied zwischen etwas, an das wir zutiefst glauben, und dem Gefühl, was dann evoziert wird, und schließlich dem Eintreten des Ereignisses, in dem das gleiche Gefühl evoziert wird, nicht erkennen. Er schüttet das aus, was wir ihm präsentieren. Unser Körper öffnet uns neurochemisch für das, was wir ihm vorgeben. Wir können ihm daher auch vorgeben, uns für zukünftige Energien empfänglich zu machen, neue Gene an- und auszuschalten, seine Heilkapazitäten zu erweitern.
Deine Entscheidung ist richtungsweisend. Sie lenkt die Kräfte des Bewusstseins in den Kanal, den du ihm zuweist. Es ist wichtig, dass du differenzierst: zwischen Entscheidungen aus dem Herzen, die dich eine gewählte Richtung einschlagen lassen, und der unsäglichen Angewohnheit des Verstandes, Pläne machen zu wollen. »Pläne« versuchen, aus dem Verstand heraus etwas zu fixieren, während das Momentum Mastery die Art des Weges zu dem visionierten Happy End offenlässt. Wie die Vision eintritt, können wir nicht wissen, darum ist es von essenzieller Wichtigkeit, jeglichen Fokus auf das Wie zu unterlassen. Kümmere dich niemals um das Wie! Das Wie ist der Nistplätz der Sorgenkäfer. Dale Carnegie hat in seinem wunderbaren Werk Sorge dich nicht, lebe aus dem Verständnis seiner Zeit heraus umfassend dargelegt, wie dieser Sorgenkäfer jede Vision und jeden Lebenslauf von innen zerfressen kann.
Wir hingegen fokussieren uns allein auf das Was. Fünf Minuten visueller Fokus oder eine tägliche angeleitete Meditation reichen völlig aus, um dies Was in unserer Gegenwart zu verkörpern. Wir werden in unserer inneren Realität zu dem, was wir uns wünschen, und laden uns auf mit höchster Lebensfreude. Dem amerikanischen Autor Norman Cousins ist es gelungen, durch Dick & Doof-Filme für ein paar Minuten schmerzfrei zu werden, als er mit Morbus Bechterew bewegungsunfähig im Krankenhaus lag. Nachdem er dieses Prinzip erkannt hat, ließ er sich alle Werke der beiden und anderer Komiker an das Krankenbett bringen und hat sich im wahrsten Sinne des Wortes Stunde um Stunde gesund gelacht! Er hat im Prinzip durch das Lachen ununterbrochen Wirklichkeitsbrüche erzeugt und das Universum immer wieder neu synchronisieren lassen. Den Körper sozusagen bisoziativ aus dem Schmerz in die Gesundheit hineingeschockt!
Dein PSIOnline Team